Donnerstag, 4. September 2025

Putins Chinareise aus russischer Sicht - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2025/09/04/putins-erfolgreiche-chinareise-aus-russischer-sicht/

Putins erfolgreiche Chinareise aus russischer Sicht

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 4. SEPTEMBER 2025 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


Von Thomas Röper – https://anti-spiegel.ru

Der russische Präsident Putin war vier Tage in China und der Besuch wird international als sehr wichtig und erfolgreich eingeschätzt. Hier zeige ich eine russische Einschätzung des Besuchs.

Die Gipfeltreffen, die in den letzten Tagen in China stattgefunden haben, haben eindrücklich gezeigt, dass die westliche Vorherrschaft vorbei ist. Aus dem Westen war, wenn man vom slowakischen Ministerpräsidenten Fico absieht, niemand eingeladen, als sich die wichtigsten Länder Asiens getroffen und ihre künftige Zusammenarbeit abgesprochen haben.

Europäische Politiker sprachen von einer direkten Herausforderung durch die SOZ und einer Niederlage des Westens, Präsident Trump setzte einen sehr emotionalen Post ab, der zeigte, wie sehr es ihn offenbar getroffen hat, dass er nicht zu dem Treffen, bei dem die neuen Großmächte Russland, China und Russland ihre Zusammenarbeit abgestimmt haben, eingeladen war.

Ich werde über die Wichtigkeit des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) noch gesondert berichten. Hier übersetze ich einen Artikel des China-Korrespondenten der TASS über die vier Tage in China.

Beginn der Übersetzung:

Putin fasste Mut: So verliefen die vier Tage des russischen Präsidenten in China

Andrej Kirillow, TASS-Korrespondent in China, über die Ergebnisse der Chinareise des russischen Präsidenten

Es wurde schon oft gesagt, dass die russisch-chinesischen Beziehungen ihren historischen Höchststand erreicht haben. Doch die aktuelle Chinareise des russischen Präsidenten hat gezeigt, dass das erreichte Niveau nicht das Ende ist. Die umfassende Partnerschaft zwischen den beiden Ländern kennt keine Grenzen. Die strategische Zusammenarbeit kann sich auf neue Bereiche ausdehnen und eine globale Dimension erlangen, auch durch die SOZ und BRICS.

Die viertägige (Rekord-)Reise von Wladimir Putin ins Ausland war äußerst ereignisreich und zeigt auch, dass Russland trotz der Behauptungen des Westens auf der internationalen Bühne ganz und gar nicht isoliert ist.

Russland–China: Der Beginn eines „Goldenen Zeitalters“?
Buchstäblich seit Wladimir Putins ersten Schritten auf dem Beton des Flughafens Tianjin Binhai begannen die elektronischen Medien in China wie auf Kommando, seinen Besuch in China als historisch zu bezeichnen. Die Provinzzeitschrift Shengang Zaixian verkündete sogar, der russische Präsident habe ein „goldenes Zeitalter“ der chinesisch-russischen Beziehungen eingeleitet, was positive Rezensionen und Kommentare von Usern hervorrief. Diese „Jahrhundertreise“, so die Zeitung Guangdong, „bringt Stabilität und östliche Weisheit in unsere unruhige Welt.“ Wow!

Was macht Putins Besuch aus Sicht der hiesigen Beobachter historisch?

Die chinesische Seite begrüßte ihn mit höchster Höflichkeit als „alten Freund“. Gleichzeitig wurde nicht nur der besondere Charakter der Beziehungen zwischen den beiden Ländern hervorgehoben, sondern auch das starke Signal an die Welt gesendet, dass die chinesisch-russische strategische Zusammenarbeit weiter vertieft wird und Bereitschaft zur gemeinsamen Lösung globaler Probleme besteht.
Die Länder haben bereits ein Handelsvolumen von 240 Milliarden US-Dollar erreicht. Putin hat nun eine hochrangige Delegation mitgebracht, darunter drei stellvertretende Ministerpräsidenten, mehr als ein Dutzend Minister und Wirtschaftsvertreter sowie die Leiter mehrerer russischer Regionen. Das lässt nicht nur zahlenmäßig, sondern auch qualitativ mit einem neuen Wachstum des Handelsumsatzes rechnen.
Der regelmäßige Austausch zwischen den Präsidenten beider Länder geht längst über den Rahmen allgemeiner Diplomatie hinaus und hat ein tiefes strategisches gegenseitiges Vertrauen geschaffen.
Die Teilnahme des russischen Präsidenten an den Veranstaltungen zum 80. Jahrestag des Sieges des chinesischen Volkes im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression und zum Ende des Zweiten Weltkriegs zeugt von der Einigkeit beider Länder in der Anerkennung ihres Beitrags zum Sieg über Faschismus und Militarismus. Es besteht auch Einigkeit darüber, dass eine Revision der Ergebnisse des Krieges unzulässig ist.
Li Yonghui, Leiter der Abteilung für multilaterale und regionale Kooperationsstudien am Institut für Russland, Osteuropa und Zentralasien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, ist der Ansicht, dass der Besuch des russischen Präsidenten „darauf abzielt, die Tiefe, das Ausmaß und die Nachhaltigkeit der chinesisch-russischen Beziehungen umfassend zu stärken“ und auch deren „Reife“ demonstriert.

Mir persönlich gefällt besonders die Definition der russisch-chinesischen Beziehungen als reif. Tatsächlich scheinen die Zweifel, die manche an der Verlässlichkeit der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China hatten, sowie die überzogenen Erwartungen an diese Zusammenarbeit nun überwunden zu sein.

Eine Online-Zeitung mit Schwerpunkt auf Finanzen bezeichnete die Abkehr der beiden Länder vom Handel in Dollar und die Entstehung paralleler Zahlungssysteme als „stille Revolution“. Das hat es ermöglicht, den Handel zu stabilisieren und die Auswirkungen der globalen Marktturbulenzen und der direkten Angriffe des „globalen Kapitals“ auf ihn zu minimieren. Der russische Präsident bestätigte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Xinhua vor dem Besuch, dass „die Zahlungsabwicklungen zwischen unseren Ländern fast vollständig auf nationale Währungen umgestellt wurden und dass der Anteil von Dollar und Euro das Niveau statistischer Fehlerquoten gesunken ist“. China ist Russlands wichtigster Handelspartner, während Russland unter Chinas Partnern auf Platz fünf vorgerückt ist.

Agrarprodukte und Lebensmittel nehmen einen immer größeren Anteil an den Importen aus Russland ein. Auch ohne Statistiken ist offensichtlich, dass Lebensmittel aus Russland in China bereits eine Nische inne haben und dass die Nachfrage nach ihnen steigt, da sie ohne Umweltbelastungen und überhaupt gesund sind. Die Chinesen lieben nicht nur russisches Eis, sondern auch unsere Kekse, Süßigkeiten, Marmeladen und Würste. Russische Kosmetik gibt es auch. Beim Online-Ausverkäufen sind Waren russischer Hersteller innerhalb von Minuten ausverkauft. Vor dem Besuch des russischen Präsidenten fand in Peking erstmals die Messe „Made in Russia“ statt.

Obwohl es im Sommer zu einem Rückgang des russisch-chinesischen Handels um 8,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 kam (der Grund war meiner Meinung nach der Produktionsrückgang in China selbst aufgrund der Trägheit des lokalen Marktes), erwarten Experten bis zum Jahresende insgesamt ein Wachstum von 7,5 Prozent.

Als Ergebnis der aktuellen russisch-chinesischen Verhandlungen wurden mehr als 20 Abkommen unterzeichnet, darunter ein Memorandum über den Bau der Gaspipeline „Power of Siberia 2“ und der Transitgaspipeline „Sojus Wostok“ durch die Mongolei.

Zur Freude russischer Reisender führt China für russische Staatsbürger eine Visumfreiheit von bis zu 30 Tagen ein. Es wird erwartet, dass das zu einem Anstieg der Touristenströme um 30–40 Prozent führen wird, was China in die Lage versetzen wird, mit der Türkei und Thailand zu konkurrieren. Die Buchungen von Flugtickets und Hotels in China haben sich infolge dieser Nachricht bereits verdoppelt.

Allerdings wurde dieses Privileg vorher schon vielen Ländern zuerkannt, darunter auch China-feindlichen Staaten. Es sieht also eher nach der Wiederherstellung der Gerechtigkeit für russische Touristen aus.

Das Wachstum der Energielieferungen (auch wenn zu niedrigeren Preisen als in Europa) ist ermutigend, dennoch freuen wir uns über die Fortschritte bei der Zusammenarbeit in Hochtechnologiebranchen, in der Luft- und Raumfahrt und im Einsatz künstlicher Intelligenz. Und das nicht nur aufgrund der Dominanz chinesischer „elektronischer Gehirne“ auf dem russischen Markt.

Russland–SOZ: Synergie des Polyzentrismus
Wladimir Putin traf am 31. August zum Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in China ein. Und von den ersten Minuten an war in der Metropole Tianjin die positive Energie des russischen Präsidenten spürbar. Diese Welle war bereits in Anchorage, Alaska, zu spüren, wo Putin trotz seiner äußerlichen Zurückhaltung und ausgewogenen Wortwahl aus der Position der Stärke sprach, von der westliche Politiker insgeheim träumen. Das ist die Stärke der russischen Armee, die in der Militäroperation vorrückt, und die spirituelle Stärke der russischen Wahrheit, die der russische Präsident verkörpert.

Auf dem SOZ-Gipfel hat Putin, wie man sagt, den Mut gefasst. Meiner Meinung nach war es seine Energie, die zum gegenseitigen Verständnis zwischen Russland, China und Indien beigetragen hat. Gibt es Anzeichen für genau das RIC-Konstrukt (Russland, Indien, China), von dem Jewgenij Primakow einst träumte? Ich werde nichts überstürzen, denn der Prozess muss reifen.

Es ist klar, dass der amerikanische Präsident Donald Trump hier eher unfreiwillig als freiwillig mitgespielt hat, indem er Neu-Delhi mit massiven Zöllen unter Druck gesetzt hat. Darüber hinaus ging der Druck im Handel mit Versuchen politischen Drucks einher, die die Inder, die ihre hart erkämpfte Unabhängigkeit schätzen, nicht tolerieren konnten.

Diese positiven Entwicklungen in den chinesisch-indischen Beziehungen geschehen jedoch nicht spontan. Übrigens sprachen sowohl der chinesische Präsident Xi Jinping als auch der indische Premierminister Narendra Modi auf dem BRICS-Gipfel in Kasan die Bedeutung ihrer bisherigen Kontakte an.

Das führt meiner Meinung nach dazu, dass sich sowohl die Gemeinschaft der BRICS als auch die SOZ-Organisation zu voll funktionsfähigen Mechanismen des internationalen Lebens entwickeln, in deren Rahmen groß angelegte und sehr schwierige Fragen aufgeworfen werden. In diesem Zusammenhang fielen die Vorschläge zur Weiterentwicklung der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die Xi Jinping als Präsident des diesjährigen Vorsitzes vorbrachte, auf fruchtbaren Boden. Dazu gehört beispielsweise die Gründung der SOZ-Bank, die offenbar als beschlossene Sache gilt.

Xi sprach sich beim erweiterten SOZ+-Treffen auch für die Schaffung eines neuen, effektiveren Systems der globalen Governance aus. In seiner Rede unterstützte der russische Präsident die Initiative des chinesischen Präsidenten und betonte, dass die SOZ eine führende Rolle bei der Schaffung eines „gerechteren und gleichberechtigteren“ Systems übernehmen könne.

Infolgedessen verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der SOZ-Staaten die Tianjin-Erklärung, über die Entwicklungsstrategie bis 2035 und eine Reihe weiterer Dokumente.

Während seines China-Aufenthalts führte Wladimir Putin auch Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs Indiens, der Türkei, des Irans und der Mongolei sowie mit den Staats- und Regierungschefs von Weißrussland, Kasachstan, Armenien, Tadschikistan, der Slowakei, Pakistan, Serbien, Usbekistan und Vietnam. Es ging um die Wahrung der Stabilität im Welthandel, regionale Fragen und bilaterale Beziehungen sowie die Lösung der Ukraine-Krise.

Am letzten Tag seiner Reise verfolgte der russische Präsident schließlich von der hohen Tribüne des Tiananmen-Platzes aus die Parade zum 80. Jahrestag des Sieges des chinesischen Volkes im Widerstandskrieg gegen die japanische Aggression und zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

China, Russland, Erinnerung
Die Parade aller Truppengattungen und -typen sowie die Rede des chinesischen Präsidenten (zu dessen Rechten der zweifellos wichtigste Gast, der russische Präsident Wladimir Putin, und zu dessen Linken der Oberste Führer Nordkoreas Kim Jong-un saß) demonstrierten Chinas Verständnis seiner Rolle im Zweiten Weltkrieg als wichtigster Teilnehmer und Sieger auf dem asiatischen Kriegsschauplatz. Die Nation, die die riesige menschliche Verluste erlitt, leistete neben der UdSSR den größten Beitrag zum Gesamtsieg über Faschismus und Militarismus.

In diesen Tagen gedachte man der sowjetischen Soldaten, die in den Kämpfen mit den Japanern im Großen Khingan-Gebirge, in den Steppen der Inneren Mongolei und auf den Sorghumfeldern Nordostchinas kämpften und starben.

Ein unbekanntes Grab

Die Kranzniederlegung fand am Denkmal für sowjetische und mongolische Soldaten im Kreis Zhangbei der Stadt Zhangjiakou in der Provinz Hebei statt. Das ist vermutlich die nördlichste Region Chinas, die sowjetische Truppen und mongolische Kavallerie erreichten. An der Zeremonie nahmen der russische Botschafter Igor Morgulow sowie Vertreter der regionalen chinesischen Regierungen, der Gesellschaft sowie Veteranen- und Freiwilligenorganisationen teil.
Ich erinnere daran, dass die sowjetisch-mongolische mechanisierte Kavalleriegruppe unter dem Kommando von General Issa Plijew im August 1945 an diesen Orten gekämpft hat. In der Schlacht von Lanwou wurden 69 Soldaten der Sowjetarmee und 56 Soldaten der Mongolischen Volksarmee getötet. 1957 wurde an dieser Stelle ein Denkmal eröffnet.
Die Sowjetunion kam den kämpfenden Chinesen bereits 1937 mit Piloten, Militärausbildern sowie großen Lieferungen von Waffen und Ausrüstung zu Hilfe.
„Die ersten Gruppen sowjetischer Piloten landeten im November 1937, kurz nach Beginn des chinesischen Widerstandskrieges gegen die japanische Aggression“, auf dem Flugplatz in der Stadt Nanjing“ in Ostchina, erinnerte mich Andrej Kisenko, Leiter der Repräsentanz des russischen Verteidigungsministeriums für die Organisation und Durchführung militärischen Gedenkens in China. „Fast unmittelbar danach gerieten sie in Gefechte mit der japanischen Luftwaffe. Anfang 1939 kämpften in China bereits rund 2.500 sowjetische Piloten und Techniker gegen die Japaner. Mehr als 200 Menschen starben in diesen Kämpfen oder wurden verletzt. Gedenkstätten zu ihren Ehren befinden sich in Nanjing, Wuhan, Chongqing und Lanzhou. Alle Grabstätten und Denkmäler werden sorgfältig gepflegt.“
Kürzlich, so Kisenko, seien von chinesischen Suchteams Informationen über ein unbekanntes Grab in der Provinz Guizhou eingegangen. Bei der Untersuchung von Archivdaten wurde die Identität des Piloten festgestellt: Oberleutnant Fjodor Filippowitsch Sintschenko, der bei einer Notlandung am Ufer eines Flusses in der Nähe der Stadt Yanho ums Leben kam.
Viele sowjetische Piloten stehen auf der gesamtchinesischen Liste der Helden des Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression.

Lieder wie „Katjuscha“ und „Moskauer Nächte“ tragen dazu bei, die Erinnerung an die chinesisch-sowjetische Militär- und Nachkriegsfreundschaft zu bewahren. Sie werden von Chinesen jeden Alters gesungen, fast wie ihre eigenen Volkslieder. Das ist meiner Meinung nach ein wertvolles Erbe, eine „soft power“, die uns Journalisten manchmal hilft, mit chinesischen Gesprächspartnern in Kontakt zu treten.

Übrigens wurde Wladimir Putin bei der Eröffnung des SOZ-Gipfels mit der Melodie „Kalinka-Malinka“ begrüßt, und es war allen klar: Hier kommt Russland!

Und in diesen Tagen gibt das nach Alexandrow benannte Akademische Gesangs- und Tanzensemble der russischen Armee, das hier bekannt und hochgelobt ist, sechs Konzerte in Peking.

Das Thema des Zweiten Weltkriegs ist im Programm des russischen Filmfestivals präsent und der Film „Blutgruppe“ über die wehrlosesten Opfer des Krieges, die Kinder, wird derzeit in den großen Kinos in China gezeigt. Gleichzeitig erinnert der tragische Charakter des Films an den chinesischen Film „Der Fotograf von Nanjing“, der dem blutigen Nanjing-Massaker gewidmet ist, der Vernichtung von Zivilisten und unbewaffneten chinesischen Soldaten durch die japanische Armee in einer der größten Städte Ostchinas.

Der russische Präsident verbrachte die vier Tage in China nicht umsonst. Seine freundschaftlichen Treffen und Verhandlungen mit den Staats- und Regierungschefs der beiden bevölkerungsreichsten Länder (die auch über Atomwaffen verfügen), China und Indien, sowie mit den Präsidenten und Premierministern von zwei Dutzend weiteren Ländern und die Bestätigung des Militärbündnisses mit Nordkoreas Obersten Führer Kim Jong Un, haben den Mythos der westlichen „Partner“ von der Isolation Russlands in Stücke gerissen. Darüber hinaus verdeutlichen die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Russland und den Ländern des Globalen Südens sowie die Stärkung der SOZ-Struktur auf dem aktuellen Gipfel die internationale Isolation des westlichen Blocks, dessen Position bis vor kurzem noch unerschütterlich schien. Es ist klar, dass das große globale Spiel weitergeht, alle möglichen Verschiebungen hin und her sind möglich, aber die allgemeine Verschiebung des Machtzentrums ist offensichtlich!

Ende der Übersetzung

https://anti-spiegel.ru/2025/putins-erfolgreiche-chinareise-aus-russischer-sicht/

-- 

Sonntag, 31. August 2025

BRICS gegen den Westen: Eine geopolitische Analyse - LZ

 

Entnommen: https://linkezeitung.de/2025/08/31/brics-gegen-den-westen-eine-geopolitische-analyse-von-pepe-escobar/


BRICS gegen den Westen: Eine geopolitische Analyse von Pepe Escobar

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 31. AUGUST 2025 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


Von https://uncutnews.ch

In einer tiefgehenden Diskussion mit Richter Andrew Napolitano in der Sendung Judging Freedom am 28. August 2025 beleuchtet der renommierte Geopolitiker und Journalist Pepe Escobar die aktuellen Spannungen zwischen den BRICS-Staaten und dem Westen.

Das Interview, das sich mit zentralen Themen wie der Shanghai Cooperation Organization (SCO), dem Ukraine-Konflikt, den wirtschaftlichen Ambitionen der BRICS und der Haltung der USA unter Präsident Donald Trump befasst, bietet einen aufschlussreichen Blick auf die sich wandelnde globale Ordnung. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Punkte des Gesprächs zusammen, analysiert die geopolitischen Dynamiken und zitiert maßgebliche Aussagen Escobars, um die Bedeutung dieser Entwicklungen zu unterstreichen.


Die Bedeutung des SCO-Gipfels in Tianjin

Escobar beginnt das Gespräch mit einem Hinweis auf den bevorstehenden SCO-Gipfel in Tianjin, China, der am Sonntag und Montag nach dem 28. August 2025 stattfinden soll. Tianjin, ein bedeutendes industrielles und technologisches Zentrum nur 120 Kilometer von Peking entfernt, wird Schauplatz eines Treffens sein, an dem führende Staatschefs wie Wladimir Putin (Russland), Xi Jinping (China), Narendra Modi (Indien) und Masoud Pezeshkian (Iran) teilnehmen. Escobar betont die historische Bedeutung dieses Gipfels: „Everybody in Eurasia that matters including the top four. Putin, Xi, Modi and Pezeshkian from Iran.“

Die Anwesenheit von Modi, der nach sieben Jahren erstmals China besucht, markiert einen Wendepunkt in den indisch-chinesischen Beziehungen, die lange von Misstrauen geprägt waren. Escobar beschreibt dies als einen „India-China reset“, der die Einheit innerhalb der SCO und BRICS stärkt.

Die SCO konzentriert sich zunehmend auf wirtschaftliche Integration neben Sicherheitsfragen wie Terrorismusbekämpfung. Beobachterstaaten wie Afghanistan und die Mongolei sowie Partnerländer aus Südostasien werden ebenfalls anwesend sein, was die wachsende Bedeutung der Organisation für Eurasien unterstreicht. Escobar hebt hervor, dass die SCO und BRICS die „major players of the global south or what we can call also the global majority“ repräsentieren, was die Verschiebung der globalen Machtverhältnisse hin zur nicht-westlichen Welt verdeutlicht.

Trumps Politik und die Stärkung der BRICS

Ein zentraler Punkt des Interviews ist die Frage, ob Donald Trumps aggressive Rhetorik gegen die BRICS-Staaten diese nicht eher geeint hat. Escobar bestätigt dies eindeutig: „There’s no question about that. And the BRICS players are astonished at the turn of events.“

Er verweist auf die unerwartete Annäherung zwischen China und Indien, die durch einen Briefwechsel zwischen Xi Jinping und Modi eingeleitet wurde. Diese diplomatische Initiative führte dazu, dass Modi seine Teilnahme am SCO-Gipfel zusagte, was die Einheit der BRICS-Staaten weiter festigt.

Trump’s aggressive Haltung, insbesondere seine Drohungen mit Sanktionen und Handelskriegen, hat laut Escobar die BRICS-Staaten dazu veranlasst, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren. Die BRICS-Staaten, die sich zunehmend als Vertreter der „globalen Mehrheit“ sehen, reagieren auf westliche Druckmittel mit strategischen Gegenmaßnahmen, wie etwa der Einschränkung von Exporten seltener Erden oder der Erschließung neuer Handelsrouten mit Afrika und Asien.

Der Ukraine-Konflikt: Kein Fortschritt in Sicht

Ein weiterer Schwerpunkt des Interviews ist der Ukraine-Konflikt und die jüngste Begegnung zwischen Trump und Putin in Anchorage, Alaska. Escobar stellt klar, dass dieses Treffen keinerlei Fortschritte im Friedensprozess gebracht hat: „Did the peace process in Ukraine gain at all by the meeting in Anchorage? No, not at all.“

Die russische Perspektive bleibt unverändert: Der Kreml sieht die „spezielle Militäroperation“ als notwendig an, um die Ukraine zu entmilitarisieren und zu „entnazifizieren“. Escobar betont, dass die russischen „roten Linien“, insbesondere die Ablehnung einer NATO-Präsenz in der Ukraine, von den USA nicht respektiert werden.

Die russische Enttäuschung über die Ergebnisse des Anchorage-Gipfels wird durch die Aussage verdeutlicht, dass die USA die russischen Sicherheitsbedenken nicht ernst nehmen: „They still don’t understand our red lines. So, we’ll continue to do what we’re doing.“

Die Idee einer europäischen Friedenstruppe in der Ukraine, die von westlichen Politikern ins Spiel gebracht wurde, wird von Escobar als „beyond Kafka“ bezeichnet, da sie eine weitere russische rote Linie verletzen würde.

Wirtschaftliche Interessen und der Arktis-Faktor

Ein weiteres Thema, das Escobar anspricht, ist das Wirtschaftsforum in Wladiwostok, das auf den SCO-Gipfel folgt. Dieses Forum konzentriert sich auf die Entwicklung des russischen Fernen Ostens und der Arktis.

Escobar hebt hervor, dass amerikanische Unternehmen, insbesondere im Energiesektor, ein starkes Interesse daran haben, in den russischen Markt zurückzukehren. Ein Beispiel ist Exxon, das aufgrund von Sanktionen das Sakhalin-Gasprojekt verlassen musste und Verluste in Milliardenhöhe erlitt. „Exxon left. They lost over $4 billion and they want to come back.“

Die Möglichkeit, dass amerikanische Firmen russische nukleare Eisbrecher kaufen könnten, wird als potenzieller „game changer“ betrachtet, auch wenn Escobar dies als derzeit unwahrscheinlich einstuft. Dennoch zeigt dies das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und politischen Sanktionen, das die Beziehungen zwischen den USA und Russland prägt.

Die Normalisierung von Gewalt in Gaza

Ein besonders kritischer Punkt des Interviews ist Escobars Anklage gegen Trump wegen der Normalisierung von Gewalt und Völkermord in Gaza. Er verweist auf Trumps angebliche Unwissenheit über den israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus, bei dem Patienten, Ärzte und Journalisten getötet wurden. „How misinformed can you be as president of the United States? Or is he just lying?“

Escobar vermutet, dass Trump bewusst die Augen vor diesen Kriegsverbrechen verschließt, möglicherweise aufgrund von politischem Druck oder Kompromat.

Die mangelnde Kritik an Trump von Seiten alternativer Medien wie Tucker Carlson oder Clayton Morris wird ebenfalls thematisiert. Escobar sieht darin ein Zeichen für die moralische Krise des Westens: „The West, they buried their own six feet under establishment forever. They suicided themselves. Their credibility and their moral clarity is gone.“

Diese Aussage unterstreicht die tiefe Spaltung zwischen den Werten, die der Westen vorgibt zu vertreten, und seinen tatsächlichen Handlungen.

Fazit: Ein neuer globaler Machtkampf

Pepe Escobars Analyse zeichnet ein Bild einer Welt im Umbruch. Die BRICS-Staaten, angeführt von Russland, China und Indien, positionieren sich als Gegengewicht zum westlichen Hegemon, der durch interne Widersprüche und moralische Fehltritte geschwächt ist.

Der SCO-Gipfel in Tianjin und das Wirtschaftsforum in Wladiwostok sind Symbole für die wachsende Einheit und Stärke der „globalen Mehrheit“. Gleichzeitig zeigt die ausbleibende Kritik an Trumps Politik, insbesondere im Hinblick auf Gaza, die Krise der westlichen Glaubwürdigkeit.

Escobars Worte sind eine Mahnung an die Weltgemeinschaft, die Realitäten einer multipolaren Welt anzuerkennen. Die BRICS-Staaten sind nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geopolitisch auf dem Vormarsch, während der Westen mit den Konsequenzen seiner eigenen Politik zu kämpfen hat.

Wie Escobar abschließend betont: „The real conflict is a dying Western order clashing with a multipolar world.“

Dieser Artikel basiert auf dem Transkript der Sendung Judging Freedom vom 28. August 2025 und integriert Escobars Einsichten in eine umfassende Analyse der aktuellen geopolitischen Dynamiken.

https://uncutnews.ch/brics-gegen-den-westen-eine-geopolitische-analyse-von-pepe-escobar/


Montag, 25. August 2025

"...wie deutsche Medien Kriegspropaganda betreiben" - LZ

 Entnommen: https://linkezeitung.de/2025/08/25/ukraine-krieg-drei-aktuelle-spiegel-artikel-zeigen-wie-deutsche-medien-kriegspropaganda-betreiben/

Ukraine-Krieg Drei aktuelle Spiegel-Artikel zeigen, wie deutsche Medien Kriegspropaganda betreiben

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 25. AUGUST 2025 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


Von Thomas Röper – https://anti-spiegel.ru

Wer sich die internationalen Meldungen über die Ukraine-Verhandlungen anschaut und mit dem vergleicht, was deutsche Medien berichten, der fragt sich, in welcher Parallelwelt die Redaktionen der deutschen Medien leben.

Wer den Spiegel liest, der muss das Gefühl bekommen, die Ukraine stünde im Kampf gegen Russland kurz vor der Wende zum großen Sieg. Nur ein paar Beispiele: Am Freitag erschien im Spiegel ein Artikel mit der Überschrift „»Putin versteht nur Gewalt« – Selenskyj will militärischen Druck auf Russland erhöhen“. Nachdem am Wochenende gemeldet wurde, dass die USA der Ukraine schon seit Monaten Angriffe mit weitreichenden ATACMS-Raketen verboten haben, titelte der Spiegel am Sonntag „Weitreichende Waffen – Selenskyj: Brauchen die Amerikaner nicht für Angriffe in Russland“ und dann legte der Spiegel am gleichen Tag noch eine Kolumne mit der Überschrift „Angriffskrieg gegen die Ukraine – Eigentlich ist Russland pleite“ nach.

Schauen wir uns einmal an, warum all das per Definition Kriegspropaganda und keine Berichterstattung ist.

Den militärischen Druck auf Russland erhöhen?

Die Spiegel-Überschrift, Selensky wolle den „militärischen Druck auf Russland erhöhen“, ist Realsatire, denn wie verzweifelt die militärische Lage für die Ukraine an der Front ist, weiß auch die Spiegel-Redaktion, weil der Spiegel am 12. August einen Artikel mit der Überschrift „Vorstoß im Donbass – Russische Soldaten »durchwandern« die Ukrainefront“ veröffentlicht hat, in dem man über die ukrainischen Stellungen an der Front beispielsweise erfuhr:

„Diese gleichen mittlerweile eher Blasen als einer Linie. Die Ukrainer besitzen zwar gut ausgebaute Verteidigungsstellungen, die wegen des Personalmangels beim Militär aber nur unzureichend besetzt sind. Die Russen attackieren die punktweise verteilten Soldaten mit Drohnen und Artilleriefeuer und stoßen dann häufig mit Motorrädern vor.“

Es gibt also über weite Strecken gar keine geschlossene ukrainische Frontlinie mehr, weshalb der Spiegel dazu den Militärexperten Franz-Stefan Gady zitierte, der erklärte, die Front sei “löchrig”, weshalb man nicht von russischen Durchbrüchen sprechen könne, sondern davon, dass die russischen Soldaten die Frontlinie zwischen den ukrainischen Stellungen “durchwandern”.

Der Grund dafür ist der massive Personalmangel des ukrainischen Militärs, der nicht mal mehr mit den brutalen Rekrutierungsmethoden ausgeglichen werden kann. Die Ukraine hat schlicht nicht mehr genug Soldaten für die Verteidigung.

Und in dieser Situation veröffentlicht der Spiegel nun einen Artikel, in dem er Selensky unwidersprochen sagen lässt, die Ukraine wolle den „militärischen Druck auf Russland erhöhen“. Und niemand in der Spiegel-Redaktion fragt, wie das denn bitte schön gehen soll?

Der Spiegel verbreitet die Selensky-Propaganda genauso kritiklos, wie gewisse deutsche Medien das Anfang 1945 getan haben, als sie davon sprachen, man müsse nur noch den „Abwehrkampf“ um Berlin gewinnen, dann sei der „Endsieg“ in greifbarer Nähe. Übrigens liest man das Wort “Abwehrkampf” in deutschen Medien nun wieder, wenn es um die Ukraine geht. Die Formulierungen haben sich nicht geändert, nur die Geografie. 1945 war es der “Abwehrkampf” um Berlin, heute ist es der “Abwehrkampf” der Ukraine um den Donbass.

Immerhin hat der Spiegel in seinem Artikel den Grund für Selenskys Äußerung erwähnt. Trump hatte zuvor auf TruthSocial geschrieben, die Ukraine müsse in dem Krieg stärker in die Offensive gehen. Trump zog dabei einen Vergleich zum Sport und schrieb, ein Team mit einer fantastischen Verteidigung könne nicht gewinnen, wenn nicht in die Offensive gehen dürfe.

Selensky hat, wie die Europäer das in letzter Zeit immer tun, Trump sofort nach dem Mund geredet und in einer Videoansprache angekündigt, die Ukraine müsse nun Druck auf Russland ausüben.

Dass Trumps Post auf TruthSocial erstens eine Kritik an der Biden-Regierung war, die Ukraine in den Krieg getrieben zu haben, ohne ihr dazu auch offensive Möglichkeiten gegeben zu haben, scheint Selensky überlesen zu haben.

Mitarbeiter von Trump haben später erklärt, dass Trump mit seinem Post gemeint habe, die Ukraine sei zu Offensiven gar nicht mehr in der Lage und könne daher nicht gewinnen. Mit anderen Worten war Trumps Post eine Kritik an Biden und eine Aufforderung an Selensky, endlich die Realitäten anzuerkennen und mit ernsthaften Verhandlungen zu beginnen.

Aber das erfahren Spiegel-Leser in dem Artikel natürlich nicht.

Die Ukraine braucht die USA nicht für Angriffe in Russland?

Im zweiten oben genannten Spiegel-Artikel ging es um die Meldung des Wall Street Journals vom Wochenende, das Pentagon habe der Ukraine seit Monaten die Verwendung von weitreichenden Waffen gegen russische Ziele untersagt. Genannt wurden in dem Bericht die ATACMS-Raketen, die mit HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgefeuert werden und etwa 300 Kilometer Reichweite haben.

Dass Selensky darauf regelrecht wie ein trotziges Kind reagiert und behauptet, die Ukraine brauche die USA gar nicht für Angriffe auf Russland, weil die Ukraine bereits „eigene“ Systeme für solche Angriffe entwickelt habe, zeigt, wie verzweifelt er sein muss.

Ja, Kiew hat eigene Langstreckendrohnen entwickelt und letzte Woche gab es Meldungen darüber, Kiew habe eine eigene Langstreckenrakete mit einer Reichweite von 3.000 Kilometern entwickelt, aber was da wirklich dran ist, weiß derzeit niemand.

Außerdem bleibt dabei ein entscheidendes Problem: Die Ukraine kann solche Waffen ohne westliche Hilfe nicht effektiv einsetzen, weil ihr die dazu nötigen Echtzeitdaten der Satellitenaufklärung fehlen. Die Ukraine braucht die USA also sehr wohl, auch wenn der trotzige Selensky etwas anderes behauptet.

Auch hier hat der Spiegel vergessen, seinen Lesern das ein wenig zu erklären, und stattdessen wieder nur Selenskys Kriegspropaganda in die Überschrift gepackt.

Russland ist eigentlich pleite?

Wenn ich in den nächsten Tagen die Zeit finden sollte, werde ich auf die Kolumne, in deren Überschrift der Spiegel behauptet, Russland sei „eigentlich pleite“, noch genauer eingehen. Sie ist Propaganda pur und hat mit wirtschaftlichem Sachverstand nichts zu tun. Der Autor Henrik Müller, der als Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus an der Technischen Universität Dortmund arbeitet, darf im Spiegel wöchentlich seine geistreichen Erkenntnisse in einer Kolumne veröffentlichen.

In seinem Artikel zitiert er eine Unzahl westlicher Thinktanks, die alle zu dem Schluss kommen, Russland habe seine finanziellen Reserven aufgebraucht, die Wirtschaft stehe vor dem Kollaps und Russland sei im Grunde pleite.

All das ist nicht sonderlich kreativ und auch nicht neu, denn der russischen Wirtschaft wird von den gleichen westlichen Thinktanks (und übrigens auch von Henrik Müller) seit 2014 regelmäßig prognostiziert, kurz vor dem Kollaps und der Pleite zu stehen.

Das ist generell lustig, denn wenn es gebraucht wird, um den Lesern den nahen Sieg über Russland zu versprechen, ist Russlands Wirtschaft laut westlichen Medien und Experten schwach. Wenn den Lesern hingegen erklärt werden muss, warum sie für die Aufrüstung auf Wohlstand und Sozialprogramme verzichten müssen, dann ist Russland laut den gleichen Medien und Experten so stark, dass es eine Gefahr für ganz Europa darstellt. Wie ich immer sage: Finde den Fehler…

Aber zurück zu der Kolumne im Spiegel. Eigentlich müsste jeder denkende Mensch schon beim zweiten Absatz zu zweifeln beginnen. Dort steht:

„Ein Land von nicht einmal der ökonomischen Leistungskraft Italiens – etwa ein Zehntel des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der EU – hält die Welt in Atem. Abenteuerlich genug.“

Ja, das ist in der Tat abenteuerlich. Abenteuerlich daran ist, dass westliche Propagandisten immer noch behaupten Russland habe eine Wirtschaft von der Größe Italiens. Das mag nach dem nominalen BIP ja stimmen, nur hat des eben keinerlei Aussagekraft, wenn man Volkswirtschaften vergleichen will. Dazu braucht man das BIP nach Kaufkraftparität (PPP). Warum das so ist, können Sie hier nachlesen.

Wenn man das BIP nach Kaufkraftparität nimmt, dann steht Russland inzwischen auf Platz 4 der weltweiten Volkswirtschaften und hat in den letzten Jahren Deutschland und Japan überholt. Italien steht auf der Liste übrigens auf Platz 11. Nur berichtet darüber im Westen niemand, denn es würde einen weiteren Teil der westlichen Propaganda in sich zusammenfallen lassen, wenn die Menschen im Westen wüssten, dass der Westen wirtschaftlich nicht mehr führend ist.

In dem Spiegel-Artikel listet “Wirtschaftsexperte” Müller die Probleme auf, vor denen Russlands Wirtschaft derzeit steht. Er erklärt lang und breit, dass Russland riesige finanzielle Probleme habe, seine Reserven angeblich fast aufgebraucht seien (das ist Unsinn, alleine die russische Zentralbank hat in Russland Reserven im Wert von über 300 Milliarden Dollar, darin sind die in der EU eingefrorenen Milliarden nicht enthalten) und dass Russland sich daher bald verschulden müsse und damit sei es dann am Ende und pleite.

Das klingt ja alles sehr überzeugend, nur vergisst „Wirtschaftsprofessor“ Müller in seinem Spiegel-Artikel zu erwähnen, dass Russland zu den am geringsten verschuldeten Ländern der Welt gehört. Russlands Schuldenquote liegt bei 25 Prozent vom BIP, womit Russland auf der weltweiten Länder nach Schuldenquote auf Platz 175 steht.

Deutschland hat derzeit eine Schuldenquote von 66 Prozent und steht damit auf Platz 71. Aber während Müller fabuliert, Russland müsse bald Schulden machen, weil seine Wirtschaft kaputt sei, ist das bei Deutschland (und allen anderen Ländern des Westens) schon lange Realität. Wie viele Schulden will Kanzler Merz in den nächsten Jahren aufnehmen? Eine Billion Euro.

Das ist das amüsante, wenn westliche Propagandisten über Wirtschaft schreiben: Russland soll mit seinen 25 Prozent Schuldenquote angeblich pleite sein, während es Deutschland mit seinen 66 Prozent Schuldenquote angeblich gut geht und es sich angeblich problemlos noch tausend Milliarden Euro zusätzliche Schulden leisten kann. Und während die Staaten des Westens Schulden machen, als gäbe es kein Morgen mehr, soll Russland am Ende sein, weil es vielleicht bald gezwungen sein könnte, auch mal Schulden aufzunehmen.

Das Fazit aus der Lektüre der Spiegel-Artikel der letzten Tage lautet daher: Selensky hat immer Recht und Russland ist eigentlich schon am Ende. Man muss einfach nur ganz, ganz fest daran glauben…

https://anti-spiegel.ru/2025/drei-aktuelle-spiegel-artikel-zeigen-wie-deutsche-medien-kriegspropaganda-betreiben/

-- 

Freitag, 22. August 2025

Frieden droht - NRhZ - Ulrich Gellermann

 Entnommen: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=29573&css=print

22.08.2025

Das nächste Mal in Moskau“
Frieden droht!
Von Ulrich Gellermann

Wer dachte, dass Wladimir Putin nur Russisch und Deutsch beherrscht, der irrt. Beim Treffen der großen Zwei in Alaska sagte Putin einen Kernsatz auf Englisch: „Das nächste Mal in Moskau“. Der Dialog Russland-USA wird weitergehen. Offenkundig wollen die Beiden den Krieg in der Ukraine beenden. Damit fällt die Hoffnung auf eine NATO-Krim als dauernder Pfahl im Fleisch der Russen. Und auch die Gebiete im Donbas, die nach den Volksbewegungen für die Freiheit der dort lebenden Russen autonom wurden, sind und bleiben ein Teil der russischen Republik.

Rheinmetall-Fraktion

Offenkundig empfindet die deutsche Rheinmetall-Fraktion den kommenden Frieden als Niederlage. Die ZEIT zitiert zustimmend eine ukrainische Plattform zum Treffen: "Widerlich. Beschämend. Und letztendlich nutzlos“. Das Regierungsorgan DEUTSCHLANDFUNK erwähnt einen angeblichen Experten, der von einem „Tiefpunkt der US-Diplomatie“ faselt. Der SPIEGEL lässt Roderich Kiesewetter von der CDU auftreten, der über einen „schwarzen Freitag“ klagt.

Rohstoffe für lau

Klar: Der Rüstungs-Industrie wird ein fettes Geschäft entgehen, aber die schamlosen Kriegs-Reaktionen sind der Auswuchs perverser Profit-Gehirne, die jede taktische Vorsicht fallen lassen. Man hat mehr verloren als einen kurzfristigen Bilanzgewinn. Man sorgt sich um eine lange NATO-Perspektive, in der man die guten russischen und ukrainischen Rohstoffe für lau bekommen könnte.

Einkaufspreise militärisch senken

Die deutsche Industrie ist abhängig von Rohstoffen und natürlich hätten die Konzerne diese Stoffe am liebsten schön billig. Wer seine potentiellen Lieferanten mit dem militärischen Knüppel drohen kann, der senkt die Einkaufspreise und erhöht den Profit. Diese Sorte Geschäft wird im Frieden schwieriger.

Vorkriegs-Zustand

Ein gesicherter Frieden kann auch zu schlechten innenpolitischen Folgen für die Rheinmetaller führen. Hohe Kosten für die Rüstung sind der Bevölkerung im Frieden viel schwerer zu vermitteln als im dauernden militärischen Spannungszustand. Auch der Einsatz der Bundeswehr im sogenannten „Inneren Notstand“ ist im Frieden ungleich schwerer durchzusetzen als im Vor-Krieg; in jenem Zustand, der von den deutschen Medien zur Zeit erfolgreich suggeriert wird.

Danke, Herr Putin

Wenn der aktuelle Weg zum Frieden in der Ukraine fortgesetzt wird, ist das wesentlich der ruhigen Beharrlichkeit des russischen Präsidenten zu verdanken, der dem sprunghaften Donald Trump die politischen und militärischen Leitplanken so erklären konnte, dass der Frieden in Europa möglich geworden ist. Danke!


Erstveröffentlichung am 18. August 2025 bei rationalgalerie.de – Eine Plattform für Nachdenker und Vorläufe


Sonntag, 17. August 2025

Trump-Putin-Gipfel ein Durchbruch für den Frieden, aber die USA müssen den Krieg beenden - LZ

 

Entnommen: https://linkezeitung.de/2025/08/17/trump-putin-gipfel-ein-durchbruch-fuer-den-frieden-aber-die-usa-muessen-den-krieg-beenden/

Trump-Putin-Gipfel ein Durchbruch für den Frieden, aber die USA müssen den Krieg beenden
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 17. AUGUST 2025 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von https://strategic-culture.su

Übersetzung LZ

Die USA sind der Hauptakteur in diesem Stellvertreterkrieg, und daher müssen sie ihn auch beenden.

Der Gipfel in Alaska zwischen dem amerikanischen und dem russischen Präsidenten war ein großer, entscheidender Erfolg für die Diplomatie. Es ist US-Präsident Donald Trump hoch anzurechnen, dass er Wladimir Putin mit Herzlichkeit und Respekt empfangen hat – sehr zum Leidwesen der westlichen (amerikanischen und europäischen) Kriegstreiber und ihres ukrainischen Stellvertreterregimes.

Putin erwiderte dies mit Freundschaft und Höflichkeit. Das Lächeln und die Händeschütteln waren Zeichen eines echten Engagements für Freundschaft und Zusammenarbeit durch Diplomatie, um einen vielschichtigen Konflikt in der Ukraine zu lösen, der gefährlich zu einer nuklearen Katastrophe eskalieren könnte.

Die beiden Staatschefs stiegen in der Elmendorf-Richardson Joint Airbase in Anchorage aus ihren Präsidentenflugzeugen und begrüßten sich mit Höflichkeiten. Dass die Atommächte sich so persönlich austauschten, war ein starkes Symbol.

Trump und Putin führten dann in Begleitung weiterer hochrangiger Berater dreistündige Gespräche. Beide Männer erklärten anschließend, sie hätten ausgezeichnete und produktive Gespräche über die Beendigung des Krieges in der Ukraine geführt. Putin schlug ein Folgetreffen in Moskau vor, was Trump offenbar zu schätzen wusste.

Die gemeinsame Pressekonferenz deutete darauf hin, dass die beiden Staatschefs eine wichtige Einigung über den Konflikt erzielt hatten und dass dieser mit einem nachhaltigen Friedensabkommen beendet werden müsse. Trump schien seinerseits eher zuzuhören. Später erklärte er, dass eine vollständige Beilegung des Konflikts vorrangig erreicht werden müsse. Er verzichtete auf frühere Äußerungen über einen vorübergehenden Waffenstillstand und die Androhung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland, falls es einer Waffenruhe nicht zustimmen sollte. Bezeichnenderweise widerspricht Trumps neue Position, direkt zu einem umfassenden Friedensabkommen überzugehen, der Position des Kiewer Regimes und der europäischen Verbündeten. Ihre gereizten und unhöflichen Reaktionen nach dem Gipfeltreffen – in denen sie weitere Sanktionen gegen Russland forderten – deuten darauf hin, dass die Trump-Regierung beschlossen hat, den Krieg mit oder ohne sie zu beenden.

Trump sagte zwar, dass es „keine Einigung ohne Einigung“ geben werde, und vielleicht als diplomatisches Zugeständnis erklärte er, dass das Kiewer Regime an der Ausarbeitung einer endgültigen Einigung beteiligt sein werde. Der nominelle Präsident der Ukraine, Wladimir Selenskyj, wird am Montag zu Gesprächen mit Trump ins Weiße Haus reisen. Dieses Treffen könnte der Moment sein, in dem die Amerikaner ihrem Stellvertreter endlich mitteilen, dass das Spiel vorbei ist.

Präsident Putin kam ungebrochen und entschlossen in seiner Position für Russland nach Alaska. Seine Präsenz war die eines Weltstaatsmannes. Alle abfälligen Verleumdungen, mit denen westliche Regierungen und Medien ihn über die Jahre hinweg überhäuft hatten, wurden augenblicklich zerstreut, als Präsident Trump seinen Amtskollegen auf einem roten Teppich mit einem aufrichtigen Händedruck begrüßte und die beiden Männer sich zu einem respektvollen Gespräch auf Augenhöhe begaben. Ein erfreulicher spontaner Moment war, als Putin sich von Trump in seiner Präsidentenlimousine zum Verhandlungsforum fahren ließ, anstatt sein eigenes Transportmittel zu nehmen. Es war lächerlich, wie die russophoben westlichen Medienexperten beim Ansehen der Live-Aufnahmen an dieser Stelle fast einen kollektiven Herzinfarkt bekamen.

Später sprach der russische Staatschef in seiner Pressekonferenz mit Eloquenz und historischer Weitsicht. Er bekräftigte die russische Position, dass der Konflikt in der Ukraine eine Provokation der Biden-Regierung und eine Tragödie sei, die niemals hätte geschehen dürfen, wenn Russlands diplomatische Bemühungen vor Februar 2022 auf Gegenseitigkeit gestoßen wären. Putin sagte, der Krieg müsse durch die Beseitigung der Ursachen beendet werden, was bedeutet, dass Russlands seit langem bestehende Sicherheitsbedenken hinsichtlich der unaufhaltsamen Expansion der NATO über drei Jahrzehnte hinweg bis an seine Grenzen angegangen werden müssen. Mit Gelassenheit und logischer Gewissheit lieferte der russische Staatschef eine Meisterleistung in Sachen Diplomatie. Es war ein Triumph, der Welt die russische Perspektive ohne Verzerrung durch die westlichen Medien zu präsentieren.

Entscheidend ist, dass Präsident Trump offenbar die grundlegende Position Russlands akzeptiert hat. Wenn er diese Akzeptanz ohne Rückschläge aufrechterhalten kann, ist das ein gutes Zeichen für den Frieden. Trump hat die gefährlich absurden Diskussionen über einen NATO-Beitritt der Ukraine vermieden und scheint auch Russlands andere zentrale Forderung akzeptiert zu haben, nämlich alle nach 2022 zurückeroberten Gebiete zu behalten: die Provinzen Donbass (Donezk und Lugansk), Cherson und Saporischschja sowie natürlich die Krim, die 2014 durch ein rechtmäßiges Referendum wieder zu Russland zurückgekehrt ist. Diese Gebiete waren schon immer Teil des historischen russischen Territoriums; ihre Übernahme durch die Ukraine war ein künstlicher Zufall der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991.

Russlands gerechte Sache wurde bestätigt. Seine Ablehnung des Verrats und der Aggression der NATO seit dem Ende des Kalten Krieges, seine Ablehnung des Kiewer Regimes und die Verletzung seines Territoriums und seines Volkes unter diesem von der NATO bewaffneten neonazistischen Regime stehen unangefochten und entschlossen. Darum ging es in dem Krieg in der Ukraine. Die westliche Propaganda, die den Konflikt schürt, wird wie Spreu weggeweht.

Russland hat den Krieg gewonnen; die NATO und ihr ukrainischer Stellvertreter haben verloren. Russland hat das Recht, seine Bedingungen in vollem Umfang zu fordern. Was aus dem Reststaat Ukraine werden wird, bleibt abzuwarten. Das Kiewer Regime und die korrupte Clique um Selenskyj werden zweifellos zerfallen, wenn sie nicht schon durch interne Schuldzuweisungen auseinandergerissen werden. Aber was auch immer geschieht, dieses unglückliche Land wird nicht der NATO beitreten.

Es ist nur angemessen, dass Trump diesen Krieg mit Russland beendet. Die Vereinigten Staaten haben ihn bereits 2014 mit dem von der CIA unterstützten Putsch in Kiew gegen den gewählten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch begonnen. Die USA sind der Hauptakteur in diesem Stellvertreterkrieg, und daher müssen sie ihn auch beenden. Washington muss diese Entscheidung treffen, nicht sein Stellvertreter in Kiew oder seine europäischen Untergebenen.

Trump muss sich gegenüber den europäischen Vasallen durchsetzen und Frieden mit Putin schließen, ungeachtet ihres Gejammers und ihrer Sabotageversuche. Sie sind ohnehin unbedeutend. Wenn Trump es mit dem Frieden ernst meint, sollte er Selenskyj am Montag unmissverständlich mitteilen, dass die Vereinigten Staaten die Bedingungen Russlands akzeptieren.

Vielleicht können die Vereinigten Staaten und Russland dann beginnen, sich mit den größeren Themen der nuklearen Abrüstung und der Zusammenarbeit in einer neuen globalen Ordnung der Entspannung zu befassen. Es ist unglaublich und bedauerlich, dass das letzte Treffen zwischen amerikanischen und russischen Staatschefs vor vier Jahren stattfand, als Putin Biden in der Schweiz zu ergebnislosen Gesprächen traf. Die beiden größten Atommächte tragen eine schwere Verantwortung für die Wahrung des Weltfriedens, indem sie sich um normale diplomatische Beziehungen bemühen. Natürlich ist das erschreckende Fehlen von Beziehungen allein auf die Ideologie des Kalten Krieges zurückzuführen, die im imperialistischen Staat USA und unter seinen europäischen Handlangern fortbesteht. Diese Ideologie und ihre inhärente Aggression gegenüber Russland und anderen Nationen müssen aufgegeben werden. In der Zwischenzeit kann die Welt dankbar sein, dass der Sommergipfel in Alaska ein Vorbote für eine Annäherung in Richtung eines verantwortungsvollen Friedens ist.

https://strategic-culture.su/news/2025/08/16/trump-putin-summit-a-breakthrough-for-peace-but-the-u-s-needs-to-end-the-war/


Samstag, 9. August 2025

"Interessante Rezension" - Userin Lotti

 USER-MEINUNG zur Buchrezension „AUFKLÄRUNG ABSEITS DER SYSTEMMEDIEN“


09.08.2025

Hallo, Harry! Deine Besprechung des Bittnerbuches bringt mich dazu, es bei meiner Buchhandlung zu bestellen. Du hast es so interessant besprochen, dass ich es auch lesen möchte. Dir wünsche ich ein gutes Wochenende bei dem schönen Wetter was angesagt ist. (…) Sei herzlich gegrüßt von der Erzgebirgslerchenschwester,




Kurzvita der Rezensentin: Userin Lotti, geb. 1939, Abitur 1953, Bibliothekar an allgemeinbildenden Bibliotheken der DDR/ Fachschule für Bibliothekare Leipzig 1961, Diplomkulturwissenschaftler/Universität Leipzig 1970, Bibliothekar in ltd. Funktion bis 1991, Aufbau einer eigenen Buchhandlung, selbstständige Buchhändlerin 1991 bis 2001, Rentnerin.

--
Autor, Blogger, Rezensent, Hobbymaler

-- 
Autor, Blogger, Rezensent, Hobbymaler
http://cleo-schreiber.blogspot.com


http://cleo-schreiber.blogspot.com

Sonntag, 3. August 2025

Mitschuld am Völkermord in Palästina... LZ

Entnommen: 

https://linkezeitung.de/2025/08/03/mitschuld-am-voelkermord-in-palaestina-der-tag-der-abrechnung-wird-kommen/

 Mitschuld am Völkermord in Palästina – der Tag der Abrechnung wird kommen!

VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 3. AUGUST 2025 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR


von Peter Haenseler – https://sonar21.com

Übersetzung LZ

Bild: Michelangelo Buonarroti: Das Jüngste Gericht – Fresko in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan, 1536–1541

Westliche Politiker, Propagandisten, Medienlakai und andere sind ebenfalls mitschuldig am Völkermord in Palästina. Sie fühlen sich noch sicher, weil sie bisher ungestraft davongekommen sind. Das wird nicht ewig so bleiben.

Einleitung

Die angelsächsischen selbsternannten Herrscher der Welt gründeten den „Staat“ Israel, um den Nahen Osten zu beherrschen. Von Anfang an waren Chaos und Zerstörung für alle umliegenden potenziellen Machtzentren der Plan und das Programm. Die zionistische Siedlerkolonie auf dem Gebiet Palästinas war und ist ihr Werkzeug.

Seit etwa achtzig Jahren praktiziert Israel ethnische Säuberungen gegen die palästinensische Bevölkerung und versucht, Groß-Israel von Palästinensern zu befreien. Seit Jahrzehnten verstößt Israel gegen das Völkerrecht – völlig straffrei und mit Zustimmung der Angelsachsen und Europas. Israel kann mit solchen Gräueltaten nur davonkommen, weil wir applaudieren, als wäre diese Situation normal. Westliche Politiker, Propagandisten, Medienlakai und andere schüren Aggression, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und damit gegen die Menschheit selbst. Letztendlich beteiligen sie sich auch am Völkermord. Das kann auf Dauer nicht ungestraft bleiben.

Unterdessen geben sich die Weltmächte großspurig. Frankreich spielt vorsichtig mit der symbolischen Anerkennung eines palästinensischen Staates. Die EU gibt halbherzige Warnungen über mögliche politische Konsequenzen von sich, die nichts weiter als ein Feigenblatt sind. Großbritannien, der Meister der Zweideutigkeit, berät Israel, wie es „seinen“ Krieg „human“ führen und die Siedlermobs, die das Westjordanland terrorisieren, „zügeln“ kann. Das sind keine ernsthaften Drohungen, sondern leere, wirkungslose Gesten, die darauf abzielen, den Anschein von Engagement zu wahren und gleichzeitig Israel vor seiner Verantwortung zu schützen.

Diese kollektive Untätigkeit – die inszenierte Empörung ohne echte Verurteilung – ist nicht einfach Gleichgültigkeit. Sie ist eine Duldung von Toleranz. Sie ist die Wiederauferstehung der Nazi-Ideologie, nur mit einer anderen Flagge und Uniform. Sie ist nicht nur die Nachahmung der Mechanismen der Vernichtung, sondern auch dieselbe moralische Barbarei, die solche Gräueltaten möglich gemacht hat.

Dieser Artikel ist eine Fortsetzung unseres Artikels „Völkermord als ‚Selbstverteidigung‘ – Westliche Medien als Komplizen des Völkermords in Gaza – Wir stehen auf!“ vom 15. Juli, weil wir am Ball bleiben.

Deutschland setzt seine beschämende Geschichte fort.

Das Flaggschiff der gekauften und bezahlten Propagandamaschine Deutschlands ist die Bild-Zeitung. Am 21. Juli 2025 titelte sie: „25 Länder fordern Israel auf, den Krieg in Gaza zu beenden. Gut, dass Deutschland diesmal nicht dabei ist!“ 25 Länder, darunter Großbritannien und Frankreich, hatten eine halbherzige Erklärung abgegeben, in der sie Israel aufforderten, „den Krieg im Gazastreifen jetzt zu beenden“. Israel müsse sich an das Völkerrecht halten, hieß es darin.

Deutschland hat diese Erklärung nicht unterzeichnet. Die Außenminister der 25 anderen Länder verurteilten „die tropfenweise Verteilung von Hilfsgütern und die unmenschliche Tötung von Zivilisten“. Am 22. Juli 2025 schloss sich die Bild an: „Explosiver Empörungsbrief! SPD wendet sich gegen Israel. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, ihren Kurs in der Israelpolitik zu ändern – ohne auch nur die Hamas zu erwähnen, die jede Chance auf Frieden zerstört und seit fast zwei Jahren israelische (und deutsche) Geiseln festhält.“

Wie gesagt, die leeren Worte der 25 europäischen Staaten sind nicht ernst gemeint, sondern dienen lediglich dazu, den Anschein von Engagement zu wahren, um die Weltöffentlichkeit und die eigene Bevölkerung zu beruhigen. Aber Deutschland ist nicht einmal zu einer solchen „Geste“ bereit – nicht weil es diese verabscheuungswürdigen Handlungen nicht gutheißt, sondern weil es die zionistische Propagandanarrative voll und ganz unterstützt.

Es sei darauf hingewiesen, dass dies die derzeitige Vorgehensweise ist: Bezalel Smotrich (israelischer Finanzminister) erklärte Anfang Mai 2025, dass Gaza vollständig zerstört werden würde. Derselbe Minister hatte bereits im August 2024 erklärt, dass es „gerechtfertigt und moralisch akzeptabel“ sei, wenn Israel „2 Millionen Zivilisten hungern lässt“, bis „die Geiseln zurückgegeben werden“. Sein Amtskollege Itamar Ben-Gvir (Minister für Inneres und Sicherheit) gab folgende Erklärung ab: „Lebensmittel- und Hilfsdepots sollten bombardiert werden, um militärischen und politischen Druck auszuüben.” Im Januar 2024 verkündete er: „Die einzige humane Lösung für Gaza ist die Massenvertreibung.” Dies waren keine leeren Worte oder Propagandaslogans. Die Welt beobachtet täglich, wie diese Pläne auf barbarische Weise umgesetzt werden (viele Beispiele finden Sie hier, hier und hier).

Dies erinnert an den Brief, den Reinhard Heydrich, Chef des SS-Sicherheitsdienstes, am 20. Oktober 1941 an Heinrich Himmler schrieb, in dem er sich über die mangelnde Effizienz der deutschen Bombardierung der Städte Warschau und Leningrad beklagte und den Reichsführer SS an Adolf Hitlers Anweisung erinnerte, die Städte „auszulöschen“:

„Ich bitte Sie höflichst zu beachten, dass die strengen Anweisungen bezüglich der Städte Leningrad und Moskau nur ausgeführt werden können, wenn von Anfang an brutale Maßnahmen ergriffen werden. Der Leiter der Task Force A, SS-Brif. Dr. Stahlecker, berichtet mir beispielsweise, dass vertrauenswürdige Informanten, die die Frontlinie überschritten haben und aus Leningrad zurückgekehrt sind, sagen, dass die Zerstörung in der Stadt noch recht gering ist. Das Beispiel der ehemaligen polnischen Hauptstadt (Warschau) hat ebenfalls gezeigt, dass selbst intensivste Bombardements nicht die erwartete Zerstörung bewirken können. Meiner Meinung nach müssen in solchen Fällen Brand- und Sprengbomben in großem Umfang eingesetzt werden. Ich bitte daher höflichst darum, den Führer erneut daran zu erinnern, dass die beiden Städte ohne absolut klare und strenge Befehle an die Wehrmacht kaum zerstört werden können.“

Rolf-Dieter Müller: Hitlers Ostkrieg und die deutsche Siedlungspolitik. Frankfurt am Main, 1991, S. 161.

Das Warschauer Ghetto

Nach der Besetzung Polens im Jahr 1939 zwangen die deutschen Besatzer die jüdische Bevölkerung Warschaus – rund 400.000 Menschen, fast ein Drittel der Stadtbevölkerung – in ein beengtes, von Mauern umgebenes Gebiet. Die Lebensbedingungen waren katastrophal: Überbelegung, Hunger, Krankheiten wie Typhus und mangelnde medizinische Versorgung führten zu einer extrem hohen Sterblichkeitsrate.



Quelle: https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/photo/a-destitute-child-in-the-warsaw-ghetto



Quelle: https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/photo/children-eating-in-the-ghetto-streets-warsaw-poland-between-1940-and-1943

Die meisten Bewohner des Ghettos wurden zwischen 1942 und 1943 in Vernichtungslager deportiert, hauptsächlich nach Treblinka, wo sie ermordet wurden.


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Ghetto#/media/Datei:Stroop_Report_-_Warsaw_Ghetto_Uprising_BW.jpg

Von den mehr als 400.000 Menschen, die im Warschauer Ghetto inhaftiert waren, überlebten nur wenige Tausend.

Nach dem Aufstand im Warschauer Ghetto im April/Mai 1943 ordnete Heinrich Himmler die vollständige Zerstörung des Ghettos an. Das Ziel war es, das Ghetto als Ort des jüdischen Widerstands auszulöschen und gleichzeitig ein Exempel zu statuieren (dokumentiert in: Nazi Conspiracy and Aggression (Nürnberger Dokumente, „Rote Serie“) – z. B. Dokument NO-2753).

Die folgenden Personen waren für die Ausführung des Befehls verantwortlich:



https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/photo/ss-and-police-leader-juergen-stroop-interrogates-two-captured-jews

Das haben sie getan:


Das Warschauer Ghetto nach seiner Zerstörung: https://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Ghetto#/media/Datei:Warsaw_Ghetto_destroyed_by_Germans,_1945.jpg

Und so sieht Rafah im Gazastreifen heute aus:



Stroop dokumentierte das Ergebnis der Niederschlagung des Aufstands und der systematischen Zerstörung des Ghettos in einem offiziellen Bericht mit dem Titel „Es gibt kein jüdisches Wohnviertel mehr in Warschau!“.


https://collections.ushmm.org/search/catalog/pa5223

Der Stroop-Bericht wurde bei den Nürnberger Prozessen als Beweismittel vorgelegt (IMT-Dokument 1061-PS). Darin heißt es ausdrücklich, dass das Ghetto „Schritt für Schritt zerstört“ und „dem Erdboden gleichgemacht“ werden sollte. Die Einsatzberichte der SS und der Polizei im Generalgouvernement enthalten konkrete Anweisungen zur Brandstiftung, Zerstörung und „Säuberung“ der Ruinen (teilweise enthalten in: Dokumente zur Judenpolitik des Dritten Reiches, hrsg. von Eberhard Jäckel und Peter Longerich). „Durch den Einsatz von Spreng- und Brandkommandos wurden insgesamt 631 Bunker gesprengt und über 2.000 Gebäude zerstört. […] Das Ziel war die vollständige Zerstörung des jüdischen Wohnviertels.“ (Tagesbericht, Mai 1943) „Die Absicht war, das Wohnviertel Haus für Haus zu durchkämmen und zu zerstören, um jeden verbleibenden Widerstand zu brechen und keine Verstecke zu lassen.“ (Tagesbericht, 24. April 1943)

Das Ende eines Kriegsverbrechers

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Stroop zunächst von den Amerikanern gefangen genommen. 1947 wurde er im „Dachau-Prozess“ wegen seiner Verbrechen an alliierten Kriegsgefangenen zum Tode verurteilt (er war auch Inspektor in Griechenland, wo er brutale Repressionen durchführte), später jedoch an Polen ausgeliefert.

In Polen fand 1951–1952 ein weiterer Prozess statt, in dem Stroop wegen Verbrechen während des Aufstands im Warschauer Ghetto angeklagt wurde. Das polnische Gericht verurteilte ihn ebenfalls zum Tode. Am 6. März 1952 wurde Jürgen Stroop im Mokotów-Gefängnis in Warschau durch den Strang hingerichtet.

Die Belagerung von Leningrad (heute Sankt Petersburg)

Die Wehrmacht unterbrach vom 8. September 1941 bis zur Befreiung am 27. Januar 1944 fast 872 Tage lang die Versorgung von Leningrad (der zweitgrößten Stadt der Sowjetunion und einem wichtigen Industrie- und Kulturzentrum), um die Stadt zur Kapitulation zu zwingen. Hitler plante, die Bevölkerung auszuhungern, anstatt die Stadt direkt einzunehmen, um seine Truppen zu schonen. Die Stadt war von deutschen und finnischen Truppen aus dem Norden und Süden umzingelt.

Die schlimmste Folge der Belagerung war der Hunger. Die Lebensmittelrationen sanken im Winter 1941/42 zeitweise auf 125 Gramm Brot pro Person und Tag. In einigen Fällen wurde das Brot mit Holzmehl und anderen Ersatzstoffen gestreckt.



Patient mit Dystrophie, 1941, aus einer Ausstellung im Leningrader Museum. https://de.wikipedia.org/wiki/Leningrader_Blockade#cite_ref-10

Schätzungen zufolge starben zwischen 600.000 und 1,2 Millionen Menschen, hauptsächlich Zivilisten, vor allem an Hunger und Kälte.



Drei Männer begraben Opfer des Hungers auf dem Wolkowo-Friedhof während der Tage der Massensterblichkeit, Oktober 1942; https://de.wikipedia.org/wiki/Leningrader_Blockade#cite_ref-10

Die Stadt wurde auch durch Luftangriffe und Artilleriefeuer schwer beschädigt, wodurch viele Gebäude in Trümmern lagen.



Einwohner Leningrads verlassen ihre zerbombten Häuser, Dezember 1942; https://de.wikipedia.org/wiki/Leningrader_Blockade#/media/Datei:RIAN_archive_2153_After_bombing.jpg

Das Ende weiterer Kriegsverbrecher

Die Belagerung Leningrads spielte auch eine wichtige Rolle bei den Urteilen der Nürnberger Prozesse (IMT – International Military Tribunal). So wurde beispielsweise Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, unter anderem für die Aushungerung Leningrads verantwortlich gemacht. Im Urteil heißt es:

„Keitel unterzeichnete und verbreitete den Kommissar-Befehl und erließ Befehle, die die Aushungerung von Leningrad und Moskau vorsahen, um deren Bevölkerung auszurotten.“

IMT-Urteil, Band I, S. 294 (englische Ausgabe)

Im allgemeinen Teil (über Kriegsverbrechen im Osten) erwähnt das Gericht ausdrücklich die geplante Aushungerung:

„Der Plan der Nazis, die Bevölkerung der großen russischen Städte auszuhungern, wird durch zahlreiche Dokumente belegt. Sie planten, Leningrad und Moskau zu umzingeln und auszuhungern.“)

IMT-Urteil, Bd. I, S. 228–229 (engl. Ausgabe)

Die Anklage führte den „Hungerplan“ mehrfach als Beweis für einen Vernichtungskrieg an:

„Millionen Menschen sollten im Osten verhungern. Ganze Städte wie Leningrad sollten nicht erobert, sondern dem Hungertod überlassen werden.“

Zusammenfassung der Anklageschrift – die genauen Zitate finden sich meist in den Beweismitteln, z. B. in den OKW-Dokumenten.

Diese Passagen finden sich beispielsweise im offiziellen „Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof“ (Nürnberg, 1947 – die sogenannten „Blue Books“). Sie sind im Internet frei verfügbar, z. B. über das Avalon Project (Yale) oder das Nuremberg Trials Project (Harvard).

Am 1. Oktober 1946 verkündete das Internationale Militärgericht in Nürnberg sein Urteil gegen 22 Hauptangeklagte. Keitel wurde in allen vier Anklagepunkten (Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit) für schuldig befunden. Die Blockade Leningrads war Teil der sowjetischen Anklage wegen verbrecherischer Kriegsführung im Osten und wurde im Urteil als Beweis für die Brutalität des Angriffskrieges und des Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion insgesamt angeführt.

In der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober 1946 wurde Keitel zusammen mit zehn weiteren zum Tode Verurteilten (darunter Jodl, Ribbentrop und Kaltenbrunner) im Nürnberger Gefängnis hingerichtet. Wie Göring hatte er darum gebeten, als Soldat erschossen zu werden. Dieser Antrag wurde abgelehnt – er wurde wie ein gewöhnlicher Verbrecher gehängt.

Weitere Kriegsverbrechen der Nazis werden von Israel kopiert

Die aktuellen Aktionen Israels gegen die Bevölkerung im Gazastreifen und im Westjordanland scheinen eine fast perfekte Kopie der oben beschriebenen Aktionen zu sein, die Nazi-Deutschland gegen die Bevölkerung von Warschau und Leningrad begangen hat.



Screenshot aus einem CBS-Video vom 15. Juli 2025

Aber damit enden die Parallelen noch nicht. In Palästina zerstört Israel nicht nur zivile Gebäude und vertreibt und vernichtet die lokale Bevölkerung, sondern wendet auch Hungertaktiken an, die bei den Nürnberger Prozessen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft wurden.

Hunger als Waffe des Völkermords

Nachdem die Mehrheit der Bevölkerung von Gaza ihr Vertrauen in die Hamas ausgesprochen hatte, regiert diese dort seit 2007 praktisch allein. Seitdem hat Israel eine Blockade über den Gazastreifen verhängt. Diese beeinträchtigt den Personen- und Warenverkehr, darunter auch den Transport von Lebensmitteln, medizinischen Gütern, Treibstoff und Baumaterialien. Offiziell wurde die Blockade als Sicherheitsmaßnahme gerechtfertigt, um Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern.

Seit dem Angriff auf Israel durch von der Hamas angeführte Kämpfer am 7. Oktober 2023 haben hochrangige israelische Beamte, darunter Verteidigungsminister Yoav Gallant („Wir werden eine vollständige Belagerung verhängen. Keine Elektrizität, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Treibstoff – alles ist gesperrt.”), der nationale Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir („Solange die Hamas die von ihr festgehaltenen Geiseln nicht freilässt, sollten nur Hunderte Tonnen Sprengstoff der Luftwaffe in den Gazastreifen gebracht werden, aber kein einziges Gramm humanitäre Hilfe.”) und der Energieminister Israel Katz („Aus humanitären Gründen [im Ernst!!], bin ich strikt gegen die Aufhebung der Blockade und die Einfuhr von Gütern nach Gaza.“) öffentlich erklärt, dass sie die Zivilbevölkerung in Gaza von Lebensmitteln, Wasser, medizinischen Hilfsgütern und Treibstoff abschneiden wollen – Aussagen, die die Politik der israelischen Streitkräfte widerspiegeln. Andere israelische Beamte haben öffentlich erklärt, dass humanitäre Hilfe für Gaza entweder von der Freilassung der von der Hamas illegal festgehaltenen Geiseln oder von der Zerschlagung der Hamas abhängig gemacht wird.

 

Unterdessen wurden im Mai 2025 in Gaza bereits 57 Todesfälle durch Hunger bestätigt, und die Zahlen steigen täglich. Tausende sind vom Hungertod bedroht. Dennoch berichtet die UNRWA, dass sie über genügend Lebensmittel verfügt, um die gesamte Bevölkerung von Gaza für lange Zeit zu ernähren. Aber Israel, das Hilfsgüter als Waffe einsetzt und von den USA geschützt wird, lässt diese nicht ins Land.

 

 

Der zweijährige Yazan Abu Foul wird von seiner Mutter Naima gepflegt, da er aufgrund der schweren Nahrungsmittelknappheit in Gaza an schwerer Unterernährung leidet. Foto: Haitham Imad/EPA

Und gerade als man dachte, es könnte nicht noch zynischer werden, hat USrael einen weiteren listigen Plan ausgeheckt: die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), eine private Stiftung, die von den USA und Israel unterstützt wird und im Februar 2025 gegründet wurde. Sie ist in Delaware (USA) und Genf (Schweiz) registriert. Ihr offizielles Ziel ist es, Hilfsgüter wie Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Notunterkünfte direkt in Gaza zu verteilen – außerhalb der Strukturen von UN-Organisationen oder internationalen NGOs, die Israel als zu „nah an der Hamas“ betrachtet.

Nach Monaten des Hungers und der Bombardierungen war die GHF eine weitere Ablenkungsmaßnahme – von Israel konzipiert, erneut von den USA finanziert, nicht um den Hunger zu beenden, sondern um den internationalen Druck zu neutralisieren. Seitdem hat sich dies als weiterer tödlicher Verrat Israels erwiesen. Anstatt als Rettungsanker zu dienen, haben sich diese „Leitungen“ der GHF zu einer regelrechten Todesfalle entwickelt. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden fast 900 Palästinenser, d. h. 300 pro Monat in den letzten drei Monaten, verzweifelte Mütter, Väter und Kinder, die Hilfe suchten, ermordet.

Zu Hause waren sie vom Hungertod bedroht, und in den Verteilungszentren wurden sie laut der israelischen Tageszeitung Haaretz vom 27. Juni 2025 mit israelischen Kugeln empfangen. Das gleiche Militär, das die Hungersnot verursacht hat, erschießt die Opfer vor den Toren ihrer sogenannten Rettung.

Die von den USA finanzierte GHF hat die Kontrolle über die Nahrungsmittelhilfe an Israel übergeben – und jetzt werden junge Mädchen an Wasserentnahmestellen ins Visier genommen. Alle Grundbedürfnisse – Nahrung, Wasser, Medikamente – sind nicht mehr ein Recht, sondern eine Waffe Israels. Eine Waffe, um zu hungern, Wasser zu verweigern und Medikamente zurückzuhalten – dazu bestimmt, Palästinenser zu inhaftieren und die Voraussetzungen für eine „freiwillige“ ethnische Säuberung zu schaffen.

Es versteht sich von selbst, dass die absichtliche Aushungerung der Zivilbevölkerung nach internationalem Recht ein Kriegsverbrechen ist. Auch wenn Israel das Zusatzprotokoll I vom 8. Juni 1977 („Protokoll I vom 8. Juni 1977 zu den Genfer Konventionen vom 12. August 1949 über den Schutz der Opfer internationaler bewaffneter Konflikte“) nur unterzeichnet, aber nie ratifiziert hat, gilt es dennoch für Israel als Völkergewohnheitsrecht.

Aber unsere Politiker, wie Bundeskanzler Friedrich Merz und ihre Palastpropagandisten, faseln in diesem Zusammenhang von Israels Recht auf Selbstverteidigung.

Neue Konzentrationslager der Zionazis

In der Vergangenheit haben zahlreiche angesehene Persönlichkeiten und Organisationen Gaza wiederholt als „das größte Freiluftgefängnis der Welt“ bezeichnet: Jimmy Carter (ehemaliger US-Präsident: „Gaza ist heute das größte Freiluftgefängnis der Welt.“); David Cameron (ehemaliger britischer Premierminister: „Wir wollen nicht, dass die Menschen in Gaza in einem Gefangenenlager leben.”); Desmond Tutu (Friedensnobelpreisträger, südafrikanischer Erzbischof – Tutu verglich die Blockade wiederholt mit Apartheidbedingungen und sprach von Gaza als einem „Gefängnis”); Organisationen wie Human Rights Watch, Amnesty International und Vertreter der Vereinten Nationen verwenden häufig Begriffe wie „Freiluftgefängnis“ oder „Gefangenenlager“ (Beispiel: UNRWA-Direktor John Ging (2008): „Gaza ist ein Gefängnis – es ist ein Freiluftgefängnis.“

Nun hat USrael sogar die oxymoronische „Humanitarian GHF Foundation“ übertroffen und einen neuen Orwellschen Plan vorgelegt: eine „humanitäre Stadt“, in der 600.000 Palästinenser aus dem Norden Gazas in einer ummauerten Anlage im Süden untergebracht werden sollen – wo man einchecken, aber nicht auschecken kann. Das neue israelische Konzentrationslager, in dem mehr als ein Viertel der Bevölkerung Gazas interniert werden soll, stellt viele der Nazi-Lager des Zweiten Weltkriegs in den Schatten.

Ein Konzentrationslager als „humanitäre Stadt“ zu bezeichnen, ist Teil von Israels Krieg der Worte. In diesem Zusammenhang hat Israel die Manipulation der Sprache perfektioniert. Israel hungert die Palästinenser nicht aus, sondern verhängt „Kalorienbeschränkungen“. Es baut keine Ghettos, sondern „Sicherheitszonen”. Es führt keine ethnischen Säuberungen durch, sondern bietet die Möglichkeit zur „freiwilligen” Auswanderung. Und jetzt begeht es keine Massenvertreibungen, sondern schlägt eine „humanitäre Stadt” vor.

Im Gegensatz dazu weist Gideon Levi auf Folgendes hin:

Der jüdische Staat baut ein Ghetto. Was für ein schrecklicher Satz. Es ist schon schlimm genug, dass der Plan so präsentiert wurde, als könnte er in irgendeiner Weise legitim sein – wer ist für Konzentrationslager und wer ist dagegen? –, aber von dort ist es nur ein kleiner Schritt zu einer noch schrecklicheren Idee: Als Nächstes könnte jemand vorschlagen, ein Vernichtungslager für diejenigen einzurichten, die die Überprüfung am Eingang des Ghettos nicht bestehen. Israel tötet bereits massenhaft Menschen in Gaza, warum also nicht den Prozess rationalisieren … Jemand könnte auch ein kompaktes Krematorium auf den Ruinen von Khan Yunis vorschlagen, dessen Zugang, wie im nahe gelegenen Ghetto in Rafah, rein freiwillig wäre. Freiwillig natürlich, wie in der „humanitären Stadt”. Nur das Verlassen der beiden Lager wäre nicht mehr freiwillig. Das hat der Minister vorgeschlagen …

Gideon Levy, Haaretz, 10. Juli 2025

Die Billigung von Völkermord und Kriegsverbrechen ist nach dem deutschen Strafgesetzbuch strafbar

Aufwiegelung des Volkes (§ 130 StGB)

Insbesondere die Aufwiegelung des Volkes (§ 130 StGB) ist strafbar. Dazu gehört die Billigung, Leugnung oder Verharmlosung des Holocausts oder von Völkermord in einer Weise, die den öffentlichen Frieden stört (§ 130 Abs. 3 StGB), die Aufstachelung zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder die Aufforderung zu Gewalt und Willkürmaßnahmen (§ 130 Abs. 1 StGB) oder die öffentliche Aufforderung zu Straftaten (§ 111 StGB). Wer öffentlich zu einem Angriffskrieg, zu Kriegsverbrechen oder zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufruft, macht sich strafbar. Unter bestimmten Umständen kann auch die Billigung solcher Handlungen unter diese Bestimmung fallen.

§ 130 Abs. 3 bezieht sich nur auf Nazi-Verbrechen. Seit Oktober 2022 gilt jedoch auch § 130 Abs. 5 StGB, der die Strafbarkeit auf die Leugnung oder grobe Verharmlosung aller Völkermorde, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausweitet – nicht mehr nur auf Nazi-Verbrechen.

Der genaue Wortlaut (130 Abs. 5 StGB) lautet wie folgt:

„Wer öffentlich oder in einer Versammlung eine in § 6 Abs. 1 des Völkerstrafgesetzes beschriebene Tat, die in einer gegenwärtigen oder vergangenen tatsächlichen Handlung begangen wurde, in einer Weise leugnet, grob verharmlost oder billigt, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird ebenfalls bestraft.“

(130 Abs. 5 StGB)

Belohnung und Billigung von Straftaten (140 StGB)

Wichtig ist auch die Belohnung und Billigung von Straftaten (140 StGB): „Wer eine Straftat nach den Abschnitten 138, 126, 129a, 129b, 211 bis 218b, 226a, 306 bis 306c oder 316a bis 316c öffentlich belohnt oder billigt (…), wird bestraft.“ Kriegsverbrechen sind zwar nicht direkt in dieser Liste aufgeführt, aber Mord (§ 211 StGB) ist enthalten. Viele Kriegsverbrechen sind auch Mord. Daher kann § 140 StGB auch hier Anwendung finden.

Grund für die Strafbarkeit

Die Strafbarkeit ergibt sich aus dem Schutz der öffentlichen Ruhe, der Menschenwürde und des Rechtsfriedens. Wenn jemand Kriegsverbrechen öffentlich gutheißt, stellt er die schwersten Verbrechen nach internationalem Recht als gerechtfertigt dar. Damit verletzt er nicht nur die Würde der Opfer. Er kann auch Hass oder Gewalt gegen bestimmte Personengruppen schüren. Er kann andere dazu ermutigen, solche Taten nachzuahmen, oder bestehende Vorurteile verstärken.

Das Rechtssystem soll verhindern, dass solche Dinge in der Gesellschaft zur Normalität werden. Deshalb ist die Billigung solcher Handlungen strafbar – genauso wie die Billigung von Terroranschlägen.

Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung (Artikel 5 des Grundgesetzes) endet dort, wo es den Kern der Menschenwürde verletzt – beispielsweise bei der Rechtfertigung schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die Ausfluchtstaktik des angeblichen Selbstverteidigungsrechts Israels

Was war das noch mal mit dem Radiosender in Gleiwitz?

„Seit 5:45 Uhr schießen wir zurück! Und von nun an werden Bomben mit Bomben beantwortet!“

Adolf Hitler vor dem Reichstag am 1. September 1939

Adolf Hitler sagte dies in seiner Rede vor dem Reichstag am 1. September 1939, um den deutschen Angriff auf Polen zu rechtfertigen. Der Satz sollte den Angriff auf den Radiosender Gleiwitz und andere inszenierte Grenzzwischenfälle (Operation Himmler unter falscher Flagge) als polnische Aggression darstellen – das Ziel war es, den deutschen Angriff als „notwendige Selbstverteidigung“ darzustellen.

Die typische westliche Erzählung (wie sie beispielsweise Friedrich Merz am 26. Mai 2025 in einem WDR-Interview zum Ausdruck brachte) lautet, dass Israels Vorgehen in Gaza nur dann als Selbstverteidigung gerechtfertigt werden kann, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden. Merz betonte weiter, dass Deutschland sich zu Wort melden muss, wenn das humanitäre Völkerrecht verletzt wird. Diese Konditionalsätze ignorieren völlig die Tatsache, dass diese Grenzen längst überschritten sind und dass Gegenmaßnahmen von Merz & Co. daher angebracht wären – aber natürlich kommen nur lauwarme Worte.

In Wirklichkeit ignoriert diese Darstellung jedoch die glasklare Situation nach internationalem Recht. Prof. Dr. iur. et phil. Alfred de Zayas, Völkerrechtler, Historiker und ehemaliger UN-Mandatsträger, fasst es auf den Punkt:

„In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, dass die Palästinenser nicht erst seit 2023, sondern seit 1947 unter Vertreibung und Besatzung leiden. Darüber hinaus haben die Palästinenser gemäß der UN-Charta und Artikel 1 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht auf Widerstand gegen die Besatzungsmacht, das völkerrechtlich anerkannt ist.

Wenn ein Staat fremdes Territorium besetzt, die Bevölkerung unterdrückt, ihren Lebensraum durch illegale Siedlungen stark einschränkt und Krankenhäuser und Schulen bombardiert – mit anderen Worten, wenn er sich über das Völkerrecht hinwegsetzt –, würde niemand auf die Idee kommen, dem unterdrückenden Staat ein Recht auf Selbstverteidigung zuzugestehen und ihn in seiner Unterdrückung zu unterstützen, wenn die Unterdrückten sich wehren, selbst wenn ihre Aktionen gewalttätig sind.“

Prof. Dr. iur. et phil. Alfred de Zayas

Er verweist auf eine relevante UN-Resolution.

„Recht auf Widerstand der Palästinenser und aller unter Besatzung lebenden Menschen, Artikel 7 der UN-Resolution 29/3314: Definition von Aggression

Diese Definition [von Aggression], insbesondere Artikel 3, beeinträchtigt nicht das Recht auf Selbstbestimmung, Freiheit und Unabhängigkeit der Völker, denen dieses Recht mit gewaltsamen Mitteln vorenthalten wurde und die in der Erklärung über die Grundsätze des Völkerrechts betreffend freundschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen den Staaten gemäß der Charta der Vereinten Nationen erwähnt sind, insbesondere der Völker, die unter kolonialen und rassistischen Regimes oder anderen Formen der Fremdherrschaft leben: noch das Recht dieser Völker, für dieses Ziel zu kämpfen und gemäß den Grundsätzen der Charta und gemäß der oben genannten Erklärung Unterstützung zu suchen und zu erhalten.

(Quelle: Resolution der Generalversammlung 29/3314: Definition von Aggression http://www.un-documents.net/a29r3314.htm)

Beihilfe zum Völkermord

Nach dem deutschen Strafgesetzbuch wird, wenn mehrere Täter gemeinsam eine Straftat begehen, jeder bestraft, der auf der Grundlage eines gemeinsamen Plans einen wesentlichen Beitrag zu der Straftat leistet.

USrael könnte niemals die oben beschriebenen Gräueltaten begehen, wenn westliche Politiker, Propagandisten, Medienlakai und andere nicht aktiv dafür sorgen würden, dass USrael ungestraft davonkommt und niemand ernsthaft Einwände erhebt. Ständige Propaganda sorgt dafür. Dies war von Anfang an Teil des gemeinsamen teuflischen Plans.

Methoden der Desensibilisierung, Täuschung und Betrug werden wissenschaftlich und systematisch eingesetzt. Systematische Massenverbrechen werden über Monate oder Jahre hinweg so berichtet, dass Völkermord mit der Zeit zu „nur einer weiteren Nachricht“ wird. Der Schockeffekt lässt nach, und die Zuschauer gewöhnen sich daran. Tägliche Todesfälle werden zu abstrakten Statistiken verpackt. „10.000 Tote“ klingt für viele genauso weit entfernt wie „100.000 Tote“. Ohne Namen, Geschichten und Bilder von individuellen Schicksalen gibt es keine emotionale Verbindung. Neue „Krisen“ ersetzen alte. Völkermord tritt in den Hintergrund, wenn ein anderes großes Ereignis Schlagzeilen macht.

Die Reizüberflutung durch die ständige Konfrontation mit Gewalt, Katastrophen, Leid oder Extremen (z. B. in den Nachrichten, Fernsehserien, Videospielen) führt zu einer Desensibilisierung gegenüber menschlichem Leid. Die Aufmerksamkeit wandert weiter, und die Täter können fast ungestört weitermachen. Unsere Qualitätsmedien arbeiten Tag für Tag daran.

Vom Unrechtsstaat zum Rechtsstaat und zurück zur Barbarei

Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den Gräueltaten des Nazi-Regimes haben die Mütter und Väter des deutschen Grundgesetzes verstanden, dass es eine absolute, bedingungslose Grenze gibt, die der Staat niemals überschreiten darf: die Würde jedes einzelnen Menschen.

Die Formulierung „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ in Artikel 1 Absatz 1 des deutschen Grundgesetzes ist kein Zufall, sondern Ausdruck einer bewussten, historischen Entscheidung. „Ist unantastbar“ ist eine Existenzbehauptung. Sie erklärt die Würde zum absolut geschützten Kern jedes Menschen, der an sich unantastbar ist, unabhängig davon, was jemand will oder tut, egal wie schrecklich es auch sein mag. „Unantastbar“ ist metaphysisch, existentiell. Der Staat kann sie nicht verletzen, ohne sich selbst zu delegitimieren.

Deshalb folgt unmittelbar darauf der Satz: „Es ist die Pflicht aller staatlichen Gewalt, sie zu achten und zu schützen.“ Ihre Unantastbarkeit führt zu einer unmittelbaren Schutzpflicht.

Nach dem totalitären Regime wurde damit klargestellt, dass die Menschenwürde außerhalb der Macht jeder Autorität steht. Sie ist ein unumstößliches Fundament, an dem selbst Verfassungsänderungen nichts ändern können (vgl. die Ewigkeitsklausel in Artikel 79 Absatz 3 des Grundgesetzes).

Damit war der Grundstein für den Wandel Deutschlands von einem Unrechtsstaat zu einem Rechtsstaat gelegt. Die derzeitige Kollaboration mit den Völkermördern im Nahen Osten führt jedoch geradewegs zurück in die Barbarei, und das darf nicht ungestraft bleiben.

Wir brauchen einen neuen Nürnberger Prozess

General Emerson Curtis LeMay war ein hochrangiger US-General der United States Air Force und ist bekannt für seine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Durchführung strategischer Bombardements während des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges. Er war verantwortlich für die Brandbombenangriffe auf japanische Städte, darunter den verheerenden Angriff auf Tokio im März 1945, bei dem über 100.000 Menschen ums Leben kamen. Während des Kalten Krieges war er Leiter des Strategic Air Command (1948–1957) und machte es zu einem zentralen Bestandteil der US-Nuklearstreitkräfte. Im Vietnamkrieg war er ein lautstarker Befürworter der von Präsident Lyndon B. Johnson und US-Verteidigungsminister Robert McNamara angeordneten Bombardierungskampagnen, wie beispielsweise der Operation Rolling Thunder gegen Nordvietnam.

Robert McNamara zitiert LeMay in Errol Morris‘ Dokumentarfilm „The Fog of War“ (2003) wie folgt:

„LeMay sagte, wenn wir den Krieg verloren hätten, wären wir alle wegen Kriegsverbrechen angeklagt worden. Und ich denke, er hat Recht. Er, und ich würde sagen auch ich, haben uns wie Kriegsverbrecher verhalten. LeMay hat das erkannt.“

Robert McNamara

Robert H. Jackson war der Chefankläger der Vereinigten Staaten bei den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher nach dem Zweiten Weltkrieg. In seiner Eröffnungsrede am 21. November 1945 erklärte er:

„Wir dürfen niemals vergessen, dass der Maßstab, nach dem wir diese Angeklagten heute beurteilen, der Maßstab ist, nach dem die Geschichte uns morgen beurteilen wird.“

(Robert H. Jackson – IMT, Band 2, S. 154) Video

Fazit

Unser westliches Rechtssystem spiegelt nicht nur den Zeitgeist wider, sondern hängt auch vom jeweiligen Kräfteverhältnis ab. Klare Rechtsgrundsätze können je nach mentalem Zustand der Gesellschaft verschwimmen. Was auf dem Papier (und nach dem Willen der internationalen Gemeinschaft) glasklar ist, wird in der Praxis oft ins Gegenteil verkehrt.

Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die ursprünglichen Grundsätze des Völkerrechts, insbesondere im Hinblick auf die Menschenrechte, Ausdruck der natürlichen Moral der Menschheit sind. Sie haben daher eine natürliche Gültigkeit, die durch keine juristischen Spitzfindigkeiten oder Propaganda außer Kraft gesetzt werden kann. Die Verantwortlichen dürfen sich ihrer verdienten Strafe nicht entziehen.

 

Peter Hanseler ist ein geopolitischer Analyst, der aus Moskau berichtet. Peter wurde in Zürich in der Schweiz geboren. Er hat einen J.D. (lic. iur.) und einen Ph.D. (Dr. iur.) der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich sowie einen Master in Internationalem Handelsrecht (LL.M.) der Georgetown University Law School, Washington, D.C. Er hat in den USA, Spanien, der Schweiz, Thailand und Russland gelebt. Peter ist unabhängig, seine Arbeit wird weder von staatlichen noch von privaten Stellen unterstützt. Peters Website Forumgeopolitica.com veröffentlicht ihre Inhalte auf Englisch, Russisch, Deutsch und Französisch.

https://sonar21.com/complicity-in-the-genocide-in-palestine-the-day-of-reckoning-will-come/

Mitschuld am Völkermord in Palästina – der Tag der Abrechnung wird kommen!
VERÖFFENTLICHT VON LZ ⋅ 3. AUGUST 2025 ⋅ HINTERLASSE EINEN KOMMENTAR